Ein kleines Team von vier Personen organisiert die Ausstellung WIR Schwalmtaler*innen. Jede/r für sich eine Expertin, ein Experte auf ihrem/seinem Gebiet. Heute stellen wir aus diesem Team Susanne Neuls vor, unter deren künstlerischer Leitung unsere interaktive Ausstellung im Rahmen des Schwalmtaler Sommernachtstraums entstehen wird.
Susanne wurde 1950 in Büderich (Meerbusch) geboren. Sie studierte Lehramt, von 1970 bis 1973 und belegte Kunst als Hauptfach bei Prof. Walter Cüppers an der Pädagogischen Hochschule Neuss. Von 1973 bis 2012 unterrichtete sie als Kunstlehrerin an Schulen in der Sekundarstufe 1.
Seit ihrer Pensionierung im Jahr 2012 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Von 2006 bis 2019 war Susanne Neuls Mitglied der Künstlergilde Neersen. Ihr Werk ist umfangreich und vielseitig, sie ist an vielen Aktivitäten und Ausstellungen beteiligt. Seit vielen Jahren stellt sie mehrmals jährlich in renommierten Ausstellungen aus.
Und auch für 2020 hat sie bereits Ausstellungsbeteiligungen geplant:
- 08.08.-09.08.2020 ParkArt-Schloss Clemenswerth, Sögel
- 03.-04.10. 2020-KUNSTROOM Wassenberg/ Roerdalen
- 05.10.-18.10. 2020-Bergfried der Burg Wassenberg
Bei uns in Schwalmtal ist sie regelmäßig auch bei den Tagen der Kunst dabei.
Susanne Neuls lebt mit ihrem Mann in Waldniel. Von ihr stammt das Bild zu unserer Ausstellung “WIR Schwalmtaler*innen.”
Susanne, du bist Schwalmtalerin, aber noch nicht lange. Seit wann lebst du hier und warum? Was hat dich hierher verschlagen?
Ich wohne mit meinem Mann seit August 2012 in Waldniel. Wir haben das Schwalm-Nette-Gebiet wegen des Freizeitwerts immer geliebt und konnten dann unseren Wunsch, hier zu leben, im Ruhestand umsetzen.
Auch als deutsche Neubürgerin muss man erst mal Fuß fassen. Was ist dein wichtigstes „Integrationsgeheimnis“. Was rätst du neuen Schwalmtaler*innen?
Ich habe mich sozial im Asylkreis engagiert und so Kontakte zu Gleichgesinnten aufgebaut. Weiterhin habe ich Kontakt zu ansässigen Künstlern aufgenommen und stelle seitdem auch bei den Tagen der Kunst aus. Neubürgern kann ich nur raten, Eigeninitiative zu ergreifen, um dadurch Kontakte zu bekommen.
Warum engagierst du dich im Asylkreis für geflüchtete Menschen? Wie kamst du dazu?
Da ich schon seit 40 Jahren beruflich mit Jugendlichen zu tun hatte, die einen Migrationshintergrund hatten, habe ich meine Arbeit gerne weiter, aber ehrenamtlich in Form von Deutschunterricht, fortgesetzt. Wie beruflich, so auch ehrenamtlich, habe ich so tolle Menschen kennengelernt, von denen ich eine Menge Neues gelernt habe.
Was bedeutet für dich Heimat?
Heimat bedeutet für mich angekommen zu sein, sprich Kontakte zu haben. Egal wo.
Was heißt für dich Integration? Wann ist man integriert?
Für mich bedeutet Integration Menschen aufnehmen,annehmen, mitnehmen und in allen Lebensbereichen teilhaben zu lassen. Integriert ist man, wenn man “selbstverständlich” für andere ist.
Du bist Künstlerin – glaubst du, dass Kunst helfen kann, Brücken zu bauen, das Verständnis füreinander zu erleichtern? Wenn ja – wie?
Ich komme von der Collage und verarbeite in meinen Bildern gerne Sozialkritisches und Provozierendes. Dadurch komme ich häufig mit Betrachtern ins Gespräch, auch in eine Diskussion. Vielleicht habe ich manchen Betrachter etwas nachdenklich oder ihn aufmerksam gemacht.
Hast du einen Lieblingsplatz/ort in Schwalmtal?
Ja, den Kaiserpark.
Gibt es ein Mantra, einen Leitspruch, der dich durch dein Leben begleitet?
Jeden Tag bei 0 anfangen.
Und zum Schluss: Gibt es etwas, das Du unbedingt los werden möchtest, das aber in keine deiner Antworten gepasst hat? Dann schreib es einfach auf.
Ja, Waldniel/Schwalmtal ist so ein schöner Ort, ich bin nur immer entsetzt darüber, wieviel Müll rumliegt. Das stelle ich täglich bei meiner Walkingroute fest, leider.
Liebe Susanne, vielen Dank für deine Antworten, mit denen du uns Gelegenheit gibst, dich hier vorzustellen und dich ein bisschen näher kennenzulernen. Ich bin übrigens sicher, dass dein Frust über den herumliegenden Müll von ganz vielen Schwalmtaler*innen geteilt wird.